Mit Arbeiten von Istanbul Queer Art Collective, Holly Childs & Gediminas Žygus, Sarah Margnetti, Tabita Rezaire und Liv Schulman
Kuratiert von Marie Sophie Beckmann und Julie Robiolle im Rahmen von Residence NRW⁺ mit Unterstützung des Museum Kurhaus Kleve.
Wenngleich das Unbehagen alles durchdrungen zu haben scheint, was früher alltäglich oder banal schien, ist es immer noch ein kulturell flüchtiges, gesellschaftlich schwer greifbares Gefühl. Mit Blick auf die bindenden Eigenschaften des Affekts lädt a plotless horror movie dazu ein, sich neugierig und kritisch mit dem Unbehagen auseinanderzusetzen. Ausgehend von der Geschichte des Museums Kurhaus Kleve und der umliegenden Gärten fragt die Ausstellung nach der historischen Dimension des Unbehagens und richtet den Blick auf dessen allgegenwärtige Präsenz, um das Unbehagen in seiner zeitlichen Gebunden- oder Ungebundenheit gleichermaßen als ein intimes Gefühl und als eine kollektive Situation zu erkunden. Die fünf Arbeiten, die für dieses Ausstellungsprojekt entstanden sind, umfassen eine Installation in den Salonräumen des Friedrich-Wilhelm-Bades von Sarah Margnetti sowie vier Scores, Audio- und Textarbeiten, die hier online abrufbar sind.
Die Scores können zum Nachdenken anregen, fürsorglich oder herausfordernd sein. Dabei können sie die Imagination befördern, Spekulationen evozieren und einladen, die je eigene Komfortzone zu verlassen – nicht zuletzt auch, um sich willentlich auf solche Momente des Unbehagens einzulassen, denen womöglich nicht sofortige Erleichterung folgt oder die einfache Lösungen in Aussicht stellen. Höchstwahrscheinlich werden sie, im besten Sinne, mehr Fragen aufwerfen als Antworten bieten – und uns ganz nebenbei das Museum Kurhaus Kleve und die umgebende Gartenlandschaft anders wahrnehmen lassen.
a plotless horror movie findet statt im Rahmen von Residence NRW⁺, einem praxisorientierten Stipendien¬programm für den besonders begabten Nachwuchs (Künstler:innen und Kurator:innen) im Bereich der Gegenwartskunst mit Standort Münster. Das Programm ist angegliedert an die Kunsthalle Münster, eine Einrichtung der Stadt Münster, und wird finanziell unterstützt von dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, von der Kunststiftung NRW und von der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia.