Die große Sammlung mit Arbeiten des rheinischen Plastikers, Graphikers und Malers Ewald Mataré (Aachen-Burtscheid 1887-1965 Büderich) bildet gleichsam die Basis für die Auseinandersetzung mit der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts im Museum Kurhaus Kleve. Begründet wurde sie 1988, als die Tochter des Künstlers, Sonja Mataré, den Nachlass ihres Vaters in die Obhut des Klever Museums gab.
Seither wird sie stetig durch Ankäufe und Schenkungen erweitert. Die enge Beziehung zwischen Mataré und Kleve geht zurück auf die Jahre 1932-34, als er im Auftrag der Stadt die Skulptur des „Toten Kriegers“ als Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs realisierte. Das Monument wurde von den Nationalsozialisten 1938 zerstört, 1977 in Trümmern wieder aufgefunden, anschließend restauriert und 1981 vor der Klever Stiftskirche ein zweites Mal aufgestellt.
Kein anderes Museum in Deutschland kann Ewald Matarés facettenreiches Schaffen so umfassend darstellen wie das Museum Kurhaus Kleve.
Das Haus unterhält zudem ein umfangreiches Archiv, in dem Matarés Werk dokumentiert wird.
Ewald Matarés Werk, das von den Nationalsozialisten als „entartet“ gebrandmarkt wurde, zählt zu den Höhepunkten der Klassischen Moderne in Deutschland. Die wichtigsten, mit einem eindrucksvollen Willen zu unbedingter formaler Klarheit umgesetzten Themen von Matarés Kunst sind das Tier, die Landschaft und die menschliche Figur.
Seine Arbeitsweise zeichnet sich aus durch eine intensive Zwiesprache mit dem Material und eine große handwerkliche Präzision. Mit seinen zahlreichen Auftragswerken für den öffentlichen Raum (etwa die bronzenen Türen für den Kölner und Salzburger Dom oder für die Friedenskirche in Hiroshima) und durch seine Tätigkeit als Lehrer an der Düsseldorfer Kunstakademie übte Ewald Mataré nach dem Zweiten Weltkrieg großen Einfluss auf eine ganze Generation von Künstlern aus – nicht zuletzt auf seine bedeutenden Schüler Joseph Beuys und Erwin Heerich.