Abraham David Christian
für Kleve aus Siem Reap, 2010
Graphit (und Gouache) auf Papier, 303 x 228 mm
14 Unikate, rückseitig bezeichnet und signiert; gerahmt
(800,- € für Mitglieder des Freundeskreise)
In den zumeist kleinformatigen Skulpturen, die im Mittelpunkt seines Schaffens stehen, sind Erinnerungen an archaische Architekturformen, an Säulen, Throne oder Tempel, aufgehoben; zugleich eignet ihnen etwas Organisches, wirken sie bisweilen wie Abstraktionen bizarrer Pflanzen. Abraham David Christian sucht nach unhintergehbaren Urformen und stattet sie mit einem inneren Vibrieren aus, das sie belebt und beseelt erscheinen lässt.
Zugunsten des Bauprojekts „Friedrich-Wilhelm-Bad / Atelier Joseph Beuys“ hat Christian 14 Zeichnungen geschaffen, die eindrucksvoll die wesentlichen Merkmale seiner künstlerischen Arbeit reflektieren: „für Kleve aus Siem Reap“. Die Zeichnungen entstanden im Oktober 2010 während einer Reise nach Kambodscha, die den Künstler in die Ruinenstadt Angkor Thom und zur Tempelanlage von Angkor Wat führte. Ohne die weltberühmten Bauten oder die Skulpturen und Reliefs, mit denen sie geschmückt sind, jemals abzubilden, bewahren die mit Graphit und teils mit Gouache ausgeführten Arbeiten doch die Essenz der Eindrücke, die Christian während seiner Erkundungen empfing.
Es scheint, als kondensiere in den Blättern gleichermaßen die berauschende Vielgestaltigkeit der Architektur und ihrer Ornamente wie die Üppigkeit des Dschungels, der sie umschließt, teils sogar durchdringt. Christian zeichnete niemals vor Ort, sondern stets am Ende des Tages nach der Rückkehr in die Provinzhauptstadt Siem Reap, wo er übernachtete.
Abraham David Christian wurde 1952 in Düsseldorf geboren. Er studierte u.a. an der Kunstakademie Düsseldorf bei Joseph Beuys. 1972 war er der jüngste Teilnehmer an der documenta 5, in deren Rahmen er sich am 8. Oktober im Museum Fridericianum mit Beuys den legendären „Boxkampf für direkte Demokratie durch Volksabstimmung“ lieferte. 1978 wurde er mit dem Villa-Romana-Preis ausgezeichnet, 1982 lud Rudi Fuchs ihn zur documenta 7 ein. Im Sommer 2010 zeigte das Museum Küppersmühle für Moderne Kunst, Duisburg, seine Einzelausstellung „Der Weg / The Way“.