Das Museum Kurhaus Kleve ist untergebracht im ehemaligen Kurhaus-Komplex von „Bad Cleve“. Er besteht aus drei Elementen, die in zwei Bauschritten errichtet wurden: 1845/46 entstand das sog. „Friedrich-Wilhem-Bad“ als erstes repräsentatives Kurhaus der Stadt Kleve, 1872/73 wurde es um eine großzügig geschnittene Wandelhalle und ein Badhotel ergänzt. Der Umbau zum Museum erfolgte in den Jahren 1992-1996 nach Entwürfen von Prof. Walter Nikkels, Dordrecht, der in Planungsgemeinschaft mit Heinz Wrede, Goch, arbeitete. Bei der Eröffnung des Museums 1997 standen nur zwei Teile des Kurhaus-Komplexes in vollem Umfang zur Verfügung: das Badhotel und die Wandelhalle. Das Friedrich-Wilhelm-Bad beherbergte noch das Stadtarchiv und konnte deshalb nur provisorisch und teilweise angebunden werden.
Nach dem Umzug des Stadtarchivs Ende 2006 bot sich endlich die Möglichkeit, auch diesen Bereich komplett museal zu nutzen. Der Entwurf wurde konsequenterweise wiederum in die Hände von Prof. Walter Nikkels gelegt, der diesmal eine Planungsgemeinschaft mit Dieter Willinek und Ingrid van Hüllen, Aachen, einging. Begleitet wurde die Baumaßnahme vom langjährigen Leiter und jetzigen Senior Kurator des Klever Museums, Drs. Guido de Werd.
Die Bauarbeiten begannen mit der Einrichtung der Baustelle im Dezember 2009 und werden im Sommer 2012 abgeschlossen sein. Damit ist die Verwandlung des alten Klever Kurhauses in ein Museum modernen Zuschnitts vollendet, und die Stadt erhält das wichtigste architektonische Zeugnis der großen Blüte von „Bad Cleve“ Mitte des 19. Jahrhunderts zurück.
Im Zentrum der Konzeption steht die Wiederherstellung des Ateliers von Joseph Beuys, das in besonderer Weise an den größten Sohn der Stadt erinnern wird. An der Rückseite des Friedrich-Wilhelm-Bades ein spektakulärer neuer Raum geschaffen worden, der das Bestandsgebäude mit dem neuen Museumsteil verbindet. Er erreicht eine Höhe von acht Metern, ist mit einem Oberlicht ausgestattet und bietet ideale Bedingungen für die Präsentation der Sammlung mittelalterlicher Skulptur. Benannt ist der neue Raum nach der ersten Mäzenin der Künste in Kleve: Katharina von Kleve-Saal. Weitere wesentliche Elemente des Raumkonzepts im Friedrich-Wilhelm-Bad sind neue Präsentationsmöglichkeiten für die Sammlung der Altmeister-Gemälde und des Kunsthandwerks bzw. der Kleinplastik. Insgesamt erhält das Museum Kurhaus Kleve ca. 700 m² hinzu, so dass sich die Ausstellungsfläche um gut ein Drittel vergrößert.
Restaurierung, Umbau und Erweiterung des Friedrich-Wilhelm-Bades sind in allen Details mit der Denkmalpflege abgestimmt worden. Von besonderer Bedeutung war dabei nicht nur die Sicherung der teils gut erhaltenen originalen Ausstattung aus dem 19. Jahrhundert (Türen, Böden, Wand- und Deckenmalereien), sondern auch die schlüssige Rekonstruktion der zweiläufigen Treppe, die ursprünglich das weitläufige Foyer im Erdgeschoss mit den eleganten Kursälen im ersten Obergeschoss verband. Sie war zu Beginn der 1920er Jahre im Zuge von Umbauten herausgerissen worden.
Der Ministerpräsident des Landes NRW
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Freundeskreis Museum Kurhaus und Koekkoek-Haus Kleve e.V.
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